Endspurt

Jessica Paul

Wir sind in Erinnerungen eingetaucht – und haben für unser Projekt „Wolgadeutsche als Sowjetbürger“ lebendige Geschichte gefunden. Ein Update zu unseren Erfahrungen und Ergebnissen

Was bisher geschah: Vor einigen Wochen einigten wir uns darauf, eine Fotostrecke zu konzipieren. Wir wollten damit einen visuellen Einblick in das Leben der Wolgadeutschen, welche in der Sowjetunion lebten, geben. Hierfür grenzten wir sieben Bereiche des Lebens ein (Schule, Feste, Familie, Freizeit, Militär, Brigade und Dokumente). Um die verborgenen Geschichten hinter den Bildern zu offenbaren, dachten wir an eine begleitende Audiospur der BildurheberInnen. Abschließend sollen die Bilder sowie die Audiospur wissenschaftlich analysiert werden.

Erster Schritt: Es zeigte sich schnell, dass wir glücklicherweise (!) über viel Material verfügten, dank unseren Verwandten sowie gute Bekannte. Als wir die Bilder sammelten, mussten wir schweren Herzens feststellen, dass wir uns auf ein paar Schätze einigen müssen. Doch welche Bilder sollen wir nehmen? Welche Auswahlkriterien müssen getroffen werden? Wir haben uns letztlich auf zwei wichtige Kriterien geeinigt: die Qualität und die Geschichte des Bildes. Als wir dafür alles beisammen hatten, legten wir mit dem nächsten Schritt los – mit der Audiospur.

Zweiter Schritt: In der Ersten Phase wussten wir noch nicht, ob die UrheberInnen des Bildes selbst sprechen sollten oder ob wir als Erzählerinnen fungieren sollen. Wir fanden es jedoch schöner und authentischer, wenn sie selbst das Wort ergreifen und in Erinnerung schwelgen. Und schon wieder hatten wir das Glück auf unserer Seite – alle UrheberInnen hatten nichts dagehen, sich aufnehmen zu lassen. Doch Moment mal, wie lange soll eine Aufnahme sein? Und wie machen wir es mit einer deutschen und russischen Aufnahme?
Bevor wir mit der Aufnahme starteten, legten wir in der Gruppe fest, dass die Aufnahme einmal auf russisch und einmal auf deutsch sein soll. Wir dachten uns, somit könnten die Deutsch- als auch die Russischsprachigen BesucherInnen für unser Material auf dekoder.org einen Einblick gewinnen. Außerdem grenzten wir die Zeit der Aufnahme auf ca. anderhalb Minuten ein, damit es spannende Einblicke gibt, ohne dabei reizüberflutet zu werden. Nachdem die Aufnahmen fertig gestellt wurden, musste hier und da noch etwas geschnitten werden. Eine Aufnahme war dabei etwas komplizierter zu schneiden, da die aufgenommene Person sehr verschlungen in den eigenen Erinnerungen unterwegs war.

Als wir mit den Aufnahmen endgültig fertig waren und die Fotos in einer sehr guten Qualität gescannt wurden, wurde es Zeit für die wissenschaftliche Auswertung. Anschließend wird wohl noch ein Feinschliff durchgeführt, bis das Ergebnis (hoffentlich!) auf Dekoder landet.

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