Klaas Anders, Esther Lösse und Tabea Thoele
„Sollen wir euch die Wahrheit sagen? Der Ort, den wir verlassen, ist schön und dort wo wir hingehen ist gar nichts.“
Mit dieser fatalistischen Feststellung verabschiedet sich einer der Soldaten der – ehemaligen – Roten Armee aus der – ehemaligen – DDR. Zum 25. Jahrestag des Abzugs im August 2019 gilt es für uns, die Debatten zu rekonstruieren, die damals um den „stillen“ Abzug der Truppen in Russland und (Ost-)Deutschland geführt wurden. So brachte das Ende von über 40 Jahren Koexistenz zwischen russischen Truppen und einheimischer Bevölkerung auch ganz praktische Fragen mit sich: nach dem Rückbau der Kasernen auf der einen Seite und auf der anderen Seite nach der Reintegration der Rückkehrenden in eine Gesellschaft, die nach dem Zerfall der einstigen Großmacht noch immer in einer tiefen Krise steckte.
Wie kommentierten PolitikerInnen sowie regionale und überregionale Medien dieser Zeit in Ost und West diesen Abzug? Welche Deutungsmuster wurden transportiert? Und wieso wurde die Verabschiedung der westlichen Alliierten so viel “lauter” inszeniert?
Im Rahmen der Kooperation der Universität Hamburg mit dekoder.org und der Forschungstelle Osteuropa wollen wir in einer historischen Debattenschau die verschiedenen Stimmen von vor 25 Jahren sichtbar machen und kontextualisieren. Begleitet werden unsere Recherchen von diesem Blog, in dem wir Ausschnitte und prägnante Stellen aus den von uns genutzten Quellen präsentieren wollen.
Quellen:
Spiegel TV: Vor 20 Jahren. Abzug der russischen Truppen, 22.06.2014, in: https://www.youtube.com/watch?v=8TMq330jrP8, (eingesehen am: 23.04.2019)