Eine Frage des Formats

Natalie Živković, Paul Scibiorski

Bei anfänglicher Google-Recherche zu unserem Thema „Geschichte der Russlanddeutschen“ bot sich erstmal eine erschlagende Fülle an Informationen dar: die meisten Artikel beginnen bei Zarin Katharina II., die mit ihrem Einladungsmanifest von 1763 nach Ausländern für die noch unbesiedelten Gebiete im Russischen Reich warb und deren Versprechen besonders Menschen aus den deutschen Fürstentümern anlockten. Damit beginnt offiziell die Geschichte der Russlanddeutschen. Aber wir fanden mehr.

In einer ausführlichen Darstellung könnte man allerdings auch früher beginnen,  etwa mit Zar Peter I., auf dessen Ruf nach qualifizierten Arbeitskräften schließlich einige Deutsche nach Petersburg kamen und sich in sämtlichen Lebensbereichen organisierten; oder aber auch gleich auf die Zeiten der Kiewer Rus zurückkommen, in denen Händler der frühen Hanse einen Handelskontor in Nowgorod eröffneten und so für den ersten beständigen Kontakt nach Russland sorgten. Die in jeder Hinsicht vielfältige Geschichte der Deutschen in Russland erstreckt sich, wie man liest, über einige Jahrhunderte und lässt sich kaum mal eben „kurz und knackig“ zusammenfassen.

Es ist nicht nur eine Geschichte des Ankommens, sondern auch eine des – oft unfreiwilligen – Aufbruchs, vor allem nachdem im Zuge des deutschen Überfalls 1941 auf die Sowjetunion Umsiedlungen in den Westen durch das NS-Regime und Deportationen in den Osten durch die Sowjetunion erfolgten. Wie also mit dem umfangreichen, auch für uns neuen Input umgehen, ohne, dass man Altbekanntes und bereits Vielaufbereitetes wiederkäut und einfach reproduziert?

Spielerisch quer durch die russlanddeutsche Geschichte

Wir versuchen genau das mit einem Formatwechsel zu vermeiden und in Form eines Quiz zu lösen, dessen Fragen durch eine russlanddeutsche Geschichte führen und verschiedene Themenbereiche miteinander verbinden soll. Das Quiz als spielerisches Format erlaubt es uns, auch trockene Inhalte wiederzuverwenden und aufzubereiten, um so die Motivation des Rezipienten, sich mit der Thematik zu befassen, anzuregen.
Ein Quiz als Einstieg in das Thema ermöglicht, Vorwissen abzuklopfen oder bereits Erlerntes aufzufrischen, das vielleicht im Hinterstübchen des Gedächtnisses verstaubt und darauf wartet, hervorgelockt zu werden.

Ziel ist es, das Thema im Zusammenspiel von Infogehalt und Spielspaß erst einmal konzeptionell und visuell umzusetzen und den Rezipienten durch verschiedene Stationen der russlanddeutschen (Kultur-)Geschichte mitzunehmen. Da stellte sich für uns zuallererst die Frage nach den technischen Möglichkeiten seitens dekoder.org, um den Rahmen für die inhaltliche Arbeit abstecken zu können: Welche Grenzen setzen uns die verfügbaren Tools? Wie viel Spielraum haben wir bei der Gestaltung? Die meisten dieser Fragen sind bereits mit den zuständigen Redakteuren bei dekoder.org abgeklärt, sodass wir uns nun voll der Formulierung potenzieller Fragen widmen die Recherche vertiefen und unser Format visualisieren können.

Schreibe einen Kommentar