Ein Geflecht aus Orten und Geschichten

Claudia Wasik, Freya Bartels, Lilit Saghatelyan, Natali Antidze

Schon von Anfang an hatten wir die Idee eine Karte zu gestalten, auf der die Migrationswege von Russlanddeutschen sichtbar werden. Das Format liegt bei dem Thema ja auch irgendwie auf der Hand, denn eine Karte kann gerade eines gut zeigen – geografische Zusammenhänge. Migration ist vor allem erst einmal ein Ortswechsel, das Verlegen des Lebensmittelpunktes von A nach B, von einem Land in ein anderes – eine Bewegung im geografischen Raum also.

Aber Migration ist eben nicht einfach nur eine Bewegung. Sie ist verknüpft mit Abschieden, Anfängen, Ängsten, Hoffnungen und Notwendigkeiten. Das sind die Dinge, die Geschichten über Migration spannend machen: die Emotionen, die Erinnerungen, die Geschichten. Unsere Karte soll spannend sein, die LeserInnen emotional berühren und fesseln und Geschichten erzählen von Menschen, von Russlanddeutschen. Wir möchten Orte und persönliche Geschichten unterschiedlicher Personen miteinander verbinden und so ein Geflecht aus Migrationswegen entstehen lassen. Unterschiede und Gemeinsamkeiten russlanddeutscher Wege können so deutlich werden – das hoffen wir zumindest.

Die Idee steht also, fehlen noch die Geschichten. Wir suchen Menschen, die mit uns sprechen möchten und Lust haben, ihre Geschichten und Erinnerungen mit uns zu teilen. Naheliegend ist es natürlich, erst einmal in unserem Umfeld zu suchen; Russlanddeutsche zu fragen, die wir kennen. Aber wir möchten unterschiedliche Personen, verschiedene Generationen und Wege zeigen, um ein möglichst diverses Bild zu  zeichnen. Wir schreiben daher ein Gesuch auf Deutsch und Russisch, verteilen es in russischen Supermärkten und auf facebook-Seiten. Jetzt heißt es warten und hoffen, dass sich Menschen melden und mit uns sprechen möchten. Wie sich unsere Idee entwickelt und was letztendlich das Ergebnis unserer Arbeit sein wird, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

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